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KlimaGesichter

Interkulturelle Klimabildung

Mit dem Jahresende 2025 geht auch der Förderzeitraum des Projekts KlimaGesichter II zu Ende. Das Projekt wurde in zwei Phasen (2019-2022 und 2023-2025) von der Deutschen KlimaStiftung und dem UfU e.V. Berlin durchgeführt. Gefördert wurde es durch die Nationale Klimaschutzinitiative (NKI) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Der Kern des Projektes war es, Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung als KlimaGesichter Referierenden (KGR) zu qualifizieren. Als solche gaben sie in verschiedenen Bildungsformaten dem Klimaschutz ein Gesicht und eine Stimme. Die Auswirkungen des Klimawandels wurden so greifbarer – denn es ging weniger um Zahlen und Graphen als um die menschlichen Biografien, die sich dahinter verbergen.

Über den Projektzeitraum hinaus setzt die Deutsche KlimaStiftung weiterhin Workshops und Veranstaltungen mit KlimaGesichter Referierenden um. Darüberhinaus gibt es noch weitere spannende Materialien, die wir Ihnen gerne zur Verfügung stellen, oder die Sie auf unserer neuen Website klimaflucht.de einsehen können.

Anfragen gerne per Mail an klimaflucht@deutsche-klimastiftung.de

Da eine Fortsetzung des Projekts momentan leider nicht vorgesehen ist, möchten wir das Ende von Förderphase Zwei (2023-2025) nutzen, um die best practices offenzulegen – vor allem, aber nicht nur für Interessierte aus dem Bildungsbereich.

Dafür ist zunächst ein kurzer Einblick in einige, wesentliche Projektelemente nötig:

Icon für Bildung für Klimaschutz

Qualifizierungsseminare

47 in Deutschland lebende Menschen mit Flucht- oder Migrationserfahrung wurden in der zweiten Förderphase in insgesamt fünf Präsenz- und vier Online-Seminaren zu KGR geschult. Dort wurden u.a. Übungen und Inputs zu Storytelling, Klimakrise und -migration und Selbstwirksamkeit durchgeführt.

 

 

Icon für Klima-Fakten

Coachings & Workshops

Video-Coachings mit dem Projektteam fanden im Nachgang individuell (bzw. in Kleingruppen) statt, in denen KGR auf bevorstehende Einsätze bei Workshops vorbereitet wurden. (Workshops sind hier in einem weiten Sinne zu verstehen und können neben Vorträgen auch Beteiligungen an Podcasts, Podiumsdiskussionen, interaktiven Formaten o.Ä. meinen). Im Zeitraum 2023-2025 führten wir bundesweit ca. 80 Workshops für verschiedene Zielgruppen durch.

Icon für Praktiken

Veranstaltungsreihe

Vor allem, um das Thema Klimamigration zu pushen, führten wir 13 Veranstaltungen, häufig mit Partnern, durch. Zu den Highlights zählten der Fluchtpunkt: Alexanderplatz in Berlin (Mai 2024) und der Fluchtpunkt: Bremen (September 2024).

Ein Hauptziel des Projekts war es, für die Zusammenhänge von Klimakrise, Klimamigration und Klimagerechtigkeit zu sensibilisieren. Die KGR sprachen dabei in der Regel darüber, welche Auswirkungen der Klimawandel in ihren Herkunftsländern hat und inwieweit Migrationsbewegungen davon betroffen sind. Somit kamen die KGR bei Veranstaltungen mit der Mehrheitsgesellschaft zum Thema Klimagerechtigkeit in den Austausch und regten zu Klimaschutzmaßnahmen im privaten Umfeld an.

Best Practices

Aus der Projektarbeit möchten wir gerne folgende Learnings teilen:

  • In einer Gesellschaft, in der Minderheiten weniger Gehör geschenkt wird, sind Formate des interkulturellen Austausches besonders gut, um eine drohende gesellschaftliche Spaltung zu überwinden. Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrungen zu Sprecher:Innen, damit zu Expert:Innen ihrer eigenen Erfahrung im Klimawandel zu machen ist eine gute Investition. Darüber hinaus ist das Interesse an Klimamigration sowie an authentisch vermittelten Einblicken in andere Länder und deren Betroffenheit durch den Klimawandel sehr hoch. Das Format KlimaGesichter Workshop baute dabei häufig auf die Kombination aus eher allgemeinen Fakten zu Klimamigration mit der Anwendung auf konkrete Länderbeispiele, wo dann stärker die Methode des Storytellings zum Einsatz kam. Dies kam sehr gut an.
  • Bei der Qualifizierung zu KGR stellten sich die individuellen Coachings als zielführende, bei den KGR gut bewertete Maßnahme heraus. Die Präsenzqualifikationen wurden insgesamt zwar auch gut bewertet, aber bedeuteten einen relativ hohen organisatorischen Aufwand. Womöglich wäre hier eine Umkehr der Reihenfolge für künftige Vorhaben hilfreich: Erst Coachings Interessierter, dann Treffen für bereits geschulte KGR zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls und zur weiteren Fortbildung.
  • Bei der Vermittlung von Inhalten zu Klimagerechtigkeit und -migration können besonders die Audiowalks (Fluchtpunkte) als erfolgreich und wirksam hervorgehoben werden. Hierbei handelte es sich um theatrale Stadtspaziergänge, bei denen die Besucher:innen mit einer App ausgestattet durch Audiobeiträge zu Klimagerechtigkeit und -migration thematisch über den Domshof (Bremen) und den Alexanderplatz (Berlin) geführt wurden. Mehrfach begegneten die Besucher:innen realen KGR aus verschiedenen Teilen der Welt, die persönliche Geschichten aus ihren Heimatländern erzählten und wenn möglich gleichzeitig Bezug zu ihrem Standort im urbanen Raum nahmen (z.B. wurde über persische, resiliente Bautechniken neben einer Baustelle referiert oder über die Lage in Yucatán in der Nähe eines mexikanischen Restaurants). Dieses Konzept kam bei allen (befragten) Besuchenden super an. Also keine Angst vor Kreativität bei der Vermittlung von (auch komplexen) Inhalten!
  • Äußerst hilfreich für das Projekt war die Vielfalt an Möglichkeiten für KGR, sich einzubringen: Es gab bspw. einen Referierenden, der zunächst große Hemmnisse hatte, einen Workshop zu geben; dafür hat er begeistert bei den Fluchtpunkt-Veranstaltungen mitgewirkt, wo er eine Rolle einnehmen konnte und eine fiktive Geschichte erzählen konnte. Außerdem sprachen wir für das Face the Climate Festival die künstlerische Seite an und konnte mit dem Festival auch KGR aktivieren, die bisher noch nie einen Vortrag gehalten hatten. Auch bei der Evaluation wurde von den KGR die Freiheit, mit der eigenen Geschichte auf eine selbstgewählte Art zu arbeiten, als besonders positiv hervorgehoben.

Wir hoffen, dass Sie von diesen Erkenntnissen auf die ein oder andere Art profitieren können. Wenn Sie mehr über Klimamigration und -gerechtigkeit erfahren möchten, besuchen Sie die digitale Klimaflucht Website, buchen Sie unseren Workshopkoffer Klimaflucht oder laden Sie die im Projekt entstandene Informationsbroschüre herunter. Es würde uns freuen, wenn diese Themen auch nach Projektende weiter präsent bleiben!

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FAQ Bereich

Sie planen eine Veranstaltung, ein Seminar, einen Workshop oder eine Podiumsdiskussion und möchten gerne Stimmen aus dem „Globalen Süden“ oder zu einem bestimmten Thema Gehör geben? Dann buchen Sie 1 – 2 unserer über 50 Referierenden aus 25 unterschiedlichen Herkunftsländern. Wir finden bestimmt die passende Person für Ihr Vorhaben und unterstützen Sie thematisch!

Das KlimaGesichter Projekt qualifizierte Menschen zu Klimabotschafter:innen. Als Referent:innen sprechen diese auch heute noch auf Veranstaltungen im öffentlichen Sektor, bei Unternehmen, in Schulen und auf Bildungsveranstaltungen. 

Wenn Sie Interesse haben sich selbst als Referent*in qualifizieren zu lassen und dadurch als Honorarkraft auch etwas Geld mit Ihrer Bildungsarbeit zu verdienen, nehmen Sie gern an unseren digitalen und Präsenz-Qualifizierungsseminaren teil. Voraussetzung sind gute Deutschkenntnisse, die Bereitschaft eine eigene Präsentation auszuarbeiten und sich damit weiter zu entwickeln sowie ein großes Interesse an den Themen Klimaschutz, Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit. 

Ansprechpersonen

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Jule Hüneke

Bildungsreferentin
Projekt KlimaGesichter

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